Theaterstück von Peter Weiss. Aufführungsrechte: Suhrkamp-Verlag
Aufführungen
Alle Aufführungen finden in der Aula der Grundschule Laaber statt.
Der Eintritt ist frei – Spenden werden herzlich erbeten.
Ab Montag, 30.01.2023 können Sie über die Webseite oder telefonisch kostenlos Plätze für folgende Vorstellungen reservieren:
- Samstag, 25. Februar 2023, 19:00 Uhr (Premiere)
- Sonntag, 26. Februar 2023, 18:00 Uhr
- Freitag, 3. März 2023, 19:00 Uhr
- Samstag, 4.. März 2023, 19:00 Uhr
- Sonntag, 5. März 2023, 18:00 Uhr
- Freitag, 10. März 2023, 19:00 Uhr
- Samstag, 11. März 2023, 19:00 Uhr
Der Autor
Peter Weiss (geb. 1916) gilt als einer der bedeutendsten Nachkriegsautoren Deutschlands. Am bekanntesten wurde sein vielfach gespieltes Stück „Die Ermordung von Paul Marat dargestellt durch die Schauspielgruppe von Charanton unter Leitung des Herrn de Sade“. Darin geht es um die Frage nach der Möglichkeit einer politischen oder gesellschaftlichen Revolution.
Peter Weiss musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft während der Nazi-Zeit nach Schweden emigrieren. Seine ersten Werke erschienenen auch in Schwedisch. Bald schon fand Peter Weiss Anschluss an die Gruppe 47, die das literarische Geschehen nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland nachhaltig prägte. Über die schriftstellerische Arbeit hinaus tat Peter Weiss sich auch als Maler und Filmproduzent hervor. Durchgängiges Motiv seiner künstlerischen Arbeiten als Autor, Maler und Filmemacher waren die Grundmuster der Wirklichkeitserfahrung.
Peter Weiss erhielt zahlreiche bedeutsame Literaturpreise (Georg-Büchner-Preis für das Jahr 1982). Er starb am 10. Mai 1982 in Stockholm.
Das Stück
Der „Mockinpott“ ist, wie Peter Weiss selbst titelte, „eine Moritat“. Ebenso zutreffend sind die Bezeichnungen „Hanswurstiade“, Straßentheater oder auch Schaubude, verfasst in locker fließenden Knittelversen. Es geht in dem 1963 geschriebenen Schauspiels um die Befreiung des Menschen aus seiner Unfreiheit, also um die Selbstbefreiung des Menschen aus Abhängigkeiten, um die Selbstfindung des Menschen zu einer eigenständigen, sich selbst bestimmenden Persönlichkeit frei von gesellschaftlichen, institutionellen Abhängigkeiten. Das Wortspiel „angetanes Unrecht“ gegen „ungetanes Anrecht“ bringt die Veränderung in der Lebenseinstellung Mockinpotts auf den Punkt.
Die Leiden des Herrn Mockinpott haben einen organischen Grund: Sein Herz steckt nämlich in der Hose. Deshalb wird es ihm im sechsten Bild, in einer grotesken Operation, weiter oben wieder ins Hemd gestopft. Gleichzeitig wird auch sein Schädel geöffnet und sein Hirn mit einer Mischung aus Pfeffer und Ketchup pikant abgeschmeckt. Doch die therapeutische Maßnahme beschert ihm weder das scharfe Denken noch den Mut – nur weinen kann er nicht mehr. Erst nach der Audienz beim lieben Gott, der selbst nicht mehr weiß, inwieweit seine Firma noch funktioniert, wird ihm die prophezeite Erleuchtung zuteil: Mockinpott hat genug von all dem Betrug, stellt sich auf seine eigenen Beine und macht sich von dannen in ein selbstbestimmtes Leben.
Das 1968 uraufgeführte Stück „Mockinpott“ steht in einem scheinbaren Kontrast zu den eher philosophisch-psychologisch oder dokumentarisch orientierten Bühnenwerken von Peter Weiss.
Unsere Inszenierung
Der Text von Peter Weiss wird bei unserer Bühnenfassung eingebunden in das Auftreten einer Gruppe von Straßenmusikanten, die das Geschehen musikalisch begleiten und zugleich auch ironisch kommentieren. Die Lieder der Bänkelsänger untermalen das Geschehen auf der Bühne und unterstreichen den Charakter dieser Moritat.
Auf der Bühne
Johannes Graf
Mockinpott
Andreas Beck
Wurst
Jonas Bernhardt
Frau, Schwester
Johannes Schießl
Wärter, Angestellter, regierende Figur
Manuel Aurbach
Amtmann, Nebenbuhler, Diener
Fabian Matschiner
Arbeitgeber
David Borbely
Advokat, regierende Figur
Lisa Dutscho
Arzt, regierende Figur
Martin Bodemer
Der liebe Gott
Susanne Sträußl
Engel
Sabine Gibis
Engel
Margit Beck
Schwester
Karin Aschenbrenner
Straßenmusikantin
Johannes Holz
Straßenmusikant
Hinter der Bühne
Paul Reinwald
Regie und Spielleitung
Martin Stühler
Licht und Technik
Stefan Matschiner
Bühnenbau (mit Fabian und Jonas)
Hans-Jürgen Gibis
Fotos
Masken und Kostüme | Susanne Sträußl |
Musikalische Gestaltung | Karin Aschenbrenner und Johannes Holz |
Theatermalerei | Marisa Carniato |
Plakat und Programm | Susanne Sträußl |
Webseite | Raphael Wimmer |
Einlass | Helmut Keller und Anna Wein |
Bewirtung | Kulturförderkreis Laaber |