Aufführungen
Alle Aufführungen finden in der Aula der Grundschule Laaber statt.
Der Eintritt ist frei – Spenden werden herzlich erbeten.
Ab sofort können Sie über die Webseite oder telefonisch kostenlos Plätze für folgende Vorstellungen reservieren:
- Samstag, 29. Februar 2020, 19:00 Uhr (Premiere)
- Sonntag, 1. März 2020, 18:00 Uhr
- Freitag, 6. März 2020, 19:00 Uhr
- Samstag, 7. März 2020, 19:00 Uhr
- Sonntag, 8. März 2020, 18:00 Uhr
Freitag, 13. März 2020, 19:00 UhrSamstag, 14. März 2020, 19:00 Uhr
Die Aufführungen am Freitag, 13. März und Samstag, 14. März 2020 wurden abgesagt.
→ zum Gästebuch
Es spielen
Weitere Mitwirkende
Regie und Spielleitung | Paul Reinwald |
Musikalische Begleitung |
Karin Aschenbrenner |
Licht, Ton und Technik | Martin Stühler |
Bühnenbau | Stefan Matschiner mit Fabian und Jonas |
Masken und Kostüme | Susanne Sträußl |
Plakat und Programm | Elisabeth Schießl |
Fotos | Erich Kuttenberger |
Einlass | Helmut Keller, Anna Wein |
Bewirtung | Kulturförderkreis Laaber |
Webseite | Raphael Wimmer |
Dank an
- Kulturförderkreis Laaber e.V.
- Frau Vera Winkler-Theiß und Frau Birgit Schwerdt mit den Lehrer*innen der Schule Laaber
- Gemeindeverwaltung des Marktes Laaber
- Mitarbeiter des Bauhofes der Marktgemeinde Laaber
- Reinigungspersonal der Grundschule
- und an alle weiteren Helferinnen und Helfer für Ratschläge, Hilfestellungen und Betreuung in der Zeit der Proben und der Aufführungen
Der Autor
Geboren ist Friedrich Dürrenmattt 1921 in Konolfingen (Westschweiz); gestorben 1990 in Neuenburg. Nach eigenem Urteil war er „kein guter Schüler“. Er schloss die Schule, die er als die „übelste Zeit“ seines Lebens bezeichnet, mit „knapp ausreichend“ ab. Nach einem Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik versuchte er sich als Schriftsteller und Theaterautor. Erst nach mehreren Misserfolgen konnte er sich als anerkannter Autor etablieren. Er gilt neben Max Frisch als einer der bedeutendsten Theaterautoren im deutschen Sprachraum der Nachkriegszeit. Während Max Frisch sich stärker an Bert Brecht orientierte, ging Friedrich Dürrenmatt einen mehr eigenständigen Weg. Gemäß seiner Devise „der Wirklichkeit wird man nur mehr mit der Komödie gerecht“, entlarvt er in mehreren Theaterstücken anachronistische und gefährlichen Haltungen und gibt sie der Lächerlichkeit preis. So gilt Dürenmatt als gesellschafts- und zeitkritischer Autor, der immer wieder zu politischen Fragen Stellung bezog. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen; u.a. die Buber-Rosenzweig Medaille (1977) und den Georg-Büchner- Preis (1953).
Das Stück
Schon 1947 geschrieben muten Thema und Gestaltung des Stücks wie eine Antwort auf aktuell diskutierte politische Fragen und Haltungen an. Der Ruf nach dem starken Mann war nach dem 2. Weltkrieg noch nicht verhallt. Auch die Angst vor Überfremdung war aufgrund der ideologischen Propaganda der Nazizeit und auch aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung in der Nachkriegszeit sowohl in Deutschland, wie auch in der Schweiz nicht überwunden. Und auch heute gibt es in vielen Ländern wieder die Tendenz zu autoritären Systemen und antidemokratischen Einstellungen. Auch stellt man trotz inzwischen fortgeschrittener Globalisierung und weltumspannender Kommunikation wieder die Frage nach der Identität eines Volkes und gebraucht ungeniert die in der Vergangenheit missbrauchten und deshalb untauglichen Begriffe nationalistischen Denkens.
Im Stück geht es um den bevorstehenden Untergang des römischen Reiches. In einem sehr freien Umgang mit den historischen Realitäten wird gezeigt, wie der Niedergang Westroms mit aktiver Unterstützung des letzten weströmischen Kaisers erfolgt. Romulus verachtet das römische Reich und die eigene Kultur für ihre blutige Vergangenheit und widmet sich ausschließlich der Hühnerzucht und einem opulenten Leben. Er ersehnt den Einmarsch der Germanen durch deren Heerführer Odoaker, da dieser das Ende des grausamen Imperiums bedeuten würde. Als kapitalstarker Investor tritt der germanische Hosenfabrikant Rupf auf, der das Imperium mit einigen Milliönchen unterstützen würde, wenn er die Prinzessin zur Braut bekäme. Die Handlung spielt vom Morgen des 15. bis zum Morgen des 16. März 476 n. Ch. in der Villa des Kaisers.
Die Stilmittel der Verfremdung und der Groteske, durch die scheinbar Anerkanntes hinterfragt und Widersprüchliches der gesellschaftlichen Strukturen deutlich werden, tauchen das Geschehen in ein tragikomisches Licht. Ironie und Persiflage, das Spiel mit Zitaten und mit Anklängen klassischer Theaterstücke verleihen dem Stück seine unverkennbare Atmosphäre.
Die Inszenierung
Das Stück entspricht in seinem ahistorischem Gewand und mit seinen mitunter klamaukischen aktuellen Verweisen einer grotesken Collage. Historisches in Kontrast mit moderner Geschichte und Gegenwart atmet bei Dürrenmatt durchaus einen melancholischen Zynismus, der uns Zuschauer heute angesichts der aktuellen Befindlichkeit eher zum Weinen als zum Lachen reizt. Diesem Befund entsprechen in unserer Inszenierung bewusst gesetzte Brüche im Spiel, durch die Begleitmusik, bei der Kostümierung und bei den Requisiten. So erhoffen wir uns, dass es gelingt, dem seit der Antike gültigem Ziel von Spiel im Theater folgend, immer zugleich Spaß und Erkenntnis zu vermitteln.
Über das Gelingen urteilen am Ende die Zuschauer.