Romulus der Große (2020)

Aufführungen

Alle Aufführungen finden in der Aula der Grundschule Laaber statt.
Der Eintritt ist frei – Spenden werden herzlich erbeten.
Ab sofort können Sie über die Webseite oder telefonisch kostenlos Plätze für folgende Vorstellungen reservieren:

Die Aufführungen am Freitag, 13. März und Samstag, 14. März 2020 wurden abgesagt.

→ zum Gästebuch

Es spielen

Andreas Beck
Romulus Augustus – Kaiser von Westrom
Andreas Beck

Julia – seine Frau
Sabine Gibis

Rea – seine Tochter
Anna Kolb

Zeno, der Isaurier – Kaiser von Ostrom
David Borbely


Amilian – Römischer Patrizier
Johannes Graf

Mares – Kriegsminister
Jonathan Beck

Adjudant des Ministers
Fabian Matschiner

Tullius Rotundus – Innenminister
Sara Gibis

Spurius Titus Mamma – Reiterpräfekt
Maleika Young

Johannes Holz
Achilles – Kammerdiener
Johannes Holz
Lisa Dutscho
Pyramus – Kammerdiener
Lisa Dutscho

Apollyon – Kunsthändler
Johannes Graf
Susanne Sträußl
Cäsar Rupf – Industrieller
Susanne Sträußl

Phylax – Schauspieler
Johannes Schießl

Odoaker – Fürst der Germanen
Johannes Schießl

Theoderich – sein Neffe
Jonathan Beck

Weitere Mitwirkende

Regie und Spielleitung Paul Reinwald
Musikalische Begleitung
Karin Aschenbrenner
Licht, Ton und Technik Martin Stühler
Bühnenbau Stefan Matschiner mit Fabian und Jonas
Masken und Kostüme Susanne Sträußl
Plakat und Programm Elisabeth Schießl
Fotos Erich Kuttenberger
Einlass Helmut Keller, Anna Wein
Bewirtung Kulturförderkreis Laaber
Webseite Raphael Wimmer

Dank an

  • Kulturförderkreis Laaber e.V.
  • Frau Vera Winkler-Theiß und Frau Birgit Schwerdt mit den Lehrer*innen der Schule Laaber
  • Gemeindeverwaltung des Marktes Laaber
  • Mitarbeiter des Bauhofes der Marktgemeinde Laaber
  • Reinigungspersonal der Grundschule
  • und an alle weiteren Helferinnen und Helfer für Ratschläge, Hilfestellungen und Betreuung in der Zeit der Proben und der Aufführungen

Der Autor

Geboren ist Friedrich Dürrenmattt 1921 in Konolfingen (Westschweiz); gestorben 1990 in Neuenburg. Nach eigenem Urteil war er „kein guter Schüler“. Er schloss die Schule, die er als die „übelste Zeit“ seines Lebens bezeichnet, mit „knapp ausreichend“ ab. Nach einem Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik versuchte er sich als Schriftsteller und Theaterautor. Erst nach mehreren Misserfolgen konnte er sich als anerkannter Autor etablieren. Er gilt neben Max Frisch als einer der bedeutendsten Theaterautoren im deutschen Sprachraum der Nachkriegszeit. Während Max Frisch sich stärker an Bert Brecht orientierte, ging Friedrich Dürrenmatt einen mehr eigenständigen Weg. Gemäß seiner Devise „der Wirklichkeit wird man nur mehr mit der Komödie gerecht“, entlarvt er in mehreren Theaterstücken anachronistische und gefährlichen Haltungen und gibt sie der Lächerlichkeit preis. So gilt Dürenmatt als gesellschafts- und zeitkritischer Autor, der immer wieder zu politischen Fragen Stellung bezog. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen; u.a. die Buber-Rosenzweig Medaille (1977) und den Georg-Büchner- Preis (1953).

Das Stück

Schon 1947 geschrieben muten Thema und Gestaltung des Stücks wie eine Antwort auf aktuell diskutierte politische Fragen und Haltungen an. Der Ruf nach dem starken Mann war nach dem 2. Weltkrieg noch nicht verhallt. Auch die Angst vor Überfremdung war aufgrund der ideologischen Propaganda der Nazizeit und auch aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung in der Nachkriegszeit sowohl in Deutschland, wie auch in der Schweiz nicht überwunden. Und auch heute gibt es in vielen Ländern wieder die Tendenz zu autoritären Systemen und antidemokratischen Einstellungen. Auch stellt man trotz inzwischen fortgeschrittener Globalisierung und weltumspannender Kommunikation wieder die Frage nach der Identität eines Volkes und gebraucht ungeniert die in der Vergangenheit missbrauchten und deshalb untauglichen Begriffe nationalistischen Denkens.

Im Stück geht es um den bevorstehenden Untergang des römischen Reiches. In einem sehr freien Umgang mit den historischen Realitäten wird gezeigt, wie der Niedergang Westroms mit aktiver Unterstützung des letzten weströmischen Kaisers erfolgt. Romulus verachtet das römische Reich und die eigene Kultur für ihre blutige Vergangenheit und widmet sich ausschließlich der Hühnerzucht und einem opulenten Leben. Er ersehnt den Einmarsch der Germanen durch deren Heerführer Odoaker, da dieser das Ende des grausamen Imperiums bedeuten würde. Als kapitalstarker Investor tritt der germanische Hosenfabrikant Rupf auf, der das Imperium mit einigen Milliönchen unterstützen würde, wenn er die Prinzessin zur Braut bekäme. Die Handlung spielt vom Morgen des 15. bis zum Morgen des 16. März 476 n. Ch. in der Villa des Kaisers.

Die Stilmittel der Verfremdung und der Groteske, durch die scheinbar Anerkanntes hinterfragt und Widersprüchliches der gesellschaftlichen Strukturen deutlich werden, tauchen das Geschehen in ein tragikomisches Licht. Ironie und Persiflage, das Spiel mit Zitaten und mit Anklängen klassischer Theaterstücke verleihen dem Stück seine unverkennbare Atmosphäre.

Die Inszenierung

Das Stück entspricht in seinem ahistorischem Gewand und mit seinen mitunter klamaukischen aktuellen Verweisen einer grotesken Collage. Historisches in Kontrast mit moderner Geschichte und Gegenwart atmet bei Dürrenmatt durchaus einen melancholischen Zynismus, der uns Zuschauer heute angesichts der aktuellen Befindlichkeit eher zum Weinen als zum Lachen reizt. Diesem Befund entsprechen in unserer Inszenierung bewusst gesetzte Brüche im Spiel, durch die Begleitmusik, bei der Kostümierung und bei den Requisiten. So erhoffen wir uns, dass es gelingt, dem seit der Antike gültigem Ziel von Spiel im Theater folgend, immer zugleich Spaß und Erkenntnis zu vermitteln.

Über das Gelingen urteilen am Ende die Zuschauer.