Theaterstück von Friedrich Dürenmatt
Aufführungen und Platzreservierung
Alle Aufführungen finden in der Aula der Grundschule Laaber statt.
Der Eintritt ist frei – Spenden werden herzlich erbeten.
Über die folgenden Links oder telefonisch unter 09498/8954 können Sie kostenlos Plätze für unsere Vorstellungen reservieren:
- Samstag, 17. Februar 2024, 19:00 Uhr
- Sonntag, 18. Februar 2024, 18:00 Uhr
- Freitag, 23. Februar 2024, 19:00 Uhr
- Samstag, 24. Februar 2024, 19:00 Uhr
- Sonntag, 25. Februar 2024, 18:00 Uhr
- Freitag, 1. März 2024, 19:00 Uhr
- Samstag, 2. März 2024, 19:00 Uhr
Der Autor
Geboren ist Friedrich Dürrenmatt 1921 in Konolfingen (Westschweiz); gestorben 1990 in Neuenburg. Nach eigenem Urteil war er „kein guter Schüler“. Er schloss die Schule, die er als die „übelste Zeit“ seines Lebens bezeichnet, mit „knapp ausreichend“ ab. Nach einem Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik versuchte er sich als Schriftsteller und Theaterautor. Erst nach mehreren Misserfolgen konnte er sich als anerkannter Autor etablieren. Gemäß seiner Devise „der Wirklichkeit wird man nur mehr mit der Komödie gerecht“, entlarvt er in mehreren Theaterstücken anachronistische und gefährlichen Haltungen und gibt sie der Lächerlichkeit preis. So gilt Friedrich Dürrenmatt als gesellschafts- und zeitkritischer Autor, der immer wieder zu politischen Fragen Stellung bezog.
Friedrich Dürrenmatt erhielt zahlreiche Auszeichnungen; u.a. die Buber-Rosenzweig Medaille (1977) und den Georg-Büchner- Preis (1953).
Das Stück
Ursprünglich als Hörspiel 1954 konzipiert, in Zürich 1963 erstmals auf der Bühne aufgeführt und 1980 als literarisch gültige Fassung veröffentlicht gilt dieses wenig gespielte Stück als Tragikomödie.
Das Stück macht sich lustig über umstandskrämerische Demokratie und nutzloses, sich blähendes Heldentum. Herkules ist das Zerrbild eines überflüssig gewordenen Helden. Sein Heldentum wird nur mehr künstlich etabliert von Leuten, sich von diesem schiefen Leitbild noch etwas versprechen. Seine fünfte Aufgabe, die Säuberung des Stalles des Augias, ist eine satirische Anspielung auf die auch heute vernehmbare politische Erwartung an einen starken Mann, der mit seiner Autorität voranschreitet und für andere die Probleme einer Gesellschaft mit seiner Kraft und Energie löst. Auch die die ursprünglich auf die Verhältnisse der Schweizer Demokratie zielende Gesellschaftskritik erweist sich angesichts der z.Zt. in Deutschland geforderten Entbürokratisierung bei behördlichen Vorgängen von erstaunlicher Aktualität.
Die Inszenierung
In der „Allgemeinen Anmerkung“ zur 1980 veröffentlichten Endfassung des Stückes bezeichnet Friedrich Dürrenmatt diese als „literarisch gültige“ und macht dabei einen Unterschied zu „theatergerechten, gestrichenen Bühnenfassungen“. Diese Anmerkung ermutigte auch uns, im Textbuch kräftig zu streichen, lange Monologe zu kürzen und auch einige der durchaus gelungenen zeitkritischen, aber heute nicht mehr verständlichen Anspielungen herauszunehmen.
Das Stück ist auch geprägt durch den Wechsel der Spielebenen. Die Zuwendung zum gegenwärtigen Publikum und die Spielebene der dargestellten Handlung war für die Spieler eine besondere Herausforderung. Die Stilmittel der Verfremdung und der Groteske, durch die scheinbar Anerkanntes hinterfragt und Widersprüchliches der gesellschaftlichen Strukturen deutlich werden, tauchen das Geschehen in ein tragikomisches Licht. Ironie und Persiflage, das Spiel mit Zitaten und mit Anklängen klassischer Theaterstücke verleihen dem Stück seine unverkennbare Atmosphäre.
Der Stil der Inszenierung folgt unserer inzwischen bewährten Tradition des Minimalismus und der Einfachheit im Bühnenbild und bei den Kostümen. Umso mehr war Bühnenbau und Ausstattung wiederum eine Herausforderung.
Die Probenzeit war eine Entdeckung all der hintergründigen Anspielungen und Doppeldeutigkeiten. So war auch schon die Erarbeitung des Stückes ein besonderer Spaß.
Wir hoffen, davon etwas in den Aufführungen weiter geben zu können.
Paul Reinwald
Es spielen
Herkules, Nationalheld
Johannes Schießl
Deianeira, seine Geliebte
Lisa Dutscho
Polybios, sein Sekretär
Johannes Graf
Augias, Präsident von Elis
Andreas Beck
Phyleus, sein Sohn
Jonas Bernhardt
Lole, seine Tochter
Fabian Matschiner
Kambyses, sein Stallknecht
Manuel Aurbach
Lichas, ein Briefträger
David Borbely
Paul Reinwald
Tantalos, Zirkusdirektor
Hans Holz
Parlamentarier
Sabine Gibis, Margit Beck, Martin Bodemer, Manuel Aurbach, Johannes Graf, Jonas Bernhardt, David Borbely, Fabian Matschiner, Lisa Dutscho
Hinter der Bühne
Regie und Spielleitung | Paul Reinwald |
Masken und Kostüme | Ensemble |
Licht und Technik | Martin Stühler |
Bühnenbau | Stefan Matschiner mit Fabian und Jonas |
Musikalische Gestaltung | Lara Beck und Martin Bodemer |
Plakat und Programm | Elisabeth Schießl |
Bühnenmalerei | Annika Schmidbauer und Marisa Carniato |
Fotos | Hans-Jürgen Gibis und Dieter Wagner |
Webseite, Reservierungen | Raphael Wimmer |
Einlass | Familien des Ensembles |
Bewirtung | Kulturförderkreis Laaber |